Im Zen kommst du von nirgendwo und gehst nirgendwohin. Du bist einfach jetzt hier, du kommst nicht und gehst nicht. Alles zieht an dir vor- rüber und spiegelt sich in deinem Bewußtsein. Du bist jedoch nicht damit identifiziert.

Wenn ein Löwe vor dem Spiegel brüllt, meinst du etwa, der Spiegel brüllt? Oder wenn der Löwe fort ist und ein tanzendes Kind kommt, ver- gißt der Spiegel den Löwen und tanzt mit dem Kind? Meinst du, der Spiegel tanzt mit dem Kind? Der Spiegel tut nichts; er spiegelt nur.

Dein Bewußtsein ist nur ein Spiegel. Du kommst nicht, und du gehst nicht.

Die Dinge kommen und gehen.

Du wirst jung, du wirst alt;

du bist lebendig, du bist tot.

Alle diese Zustände sind nichts weiter als Spiegelbilder im ewigen Teich des Bewußtseins.

 

Wiedergeburt

 

Diese Karte zeigt die Evolution des Bewußtseins, wie sie Nietzsche in seinem Buch "Also sprach Zarathus- tra" beschreibt. Er spricht von drei Ebenen: dem Kamel, dem Löwen und dem Kind. Das Kamel ist schläfrig, träge und selbstzufrieden. Es lebt in dem Irrglauben, ein Berggipfel zu sein, ist aber eigentlich so beschäf- tigt damit, was andere denken, daß es kaum noch eigene Energie hat. Aus dem Kamel entwickelt sich der Löwe. Wenn wir erkennen, was wir im Leben versäumt haben, können wir zu den Forderungen anderer nein sagen. Wir gehören nicht mehr zur Masse, allein und stolz brüllen wir unsere Wahr- heit. Aber das ist nicht das Ende. Schließlich taucht das Kind auf. Es ist weder angepaßt noch rebellisch, sondern lebt unschuldig und spontan seine eigene Wahrheit.

Wie immer du dich gerade fühlst, ob schläfrig und deprimiert oder aufge- wühlt und rebellisch - sei dir bewußt, daß daraus etwas Neues entsteht, wenn du es zuläßt. Dies ist eine Zeit des Wachstums und der Veränderung.

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