Wir sind unglücklich, weil wir zu sehr im Selbst sind. Was heißt das, wenn ich sage, wir sind zu sehr im Selbst? Und was passiert eigentlich, wenn wir zu sehr im Selbst sind? Du kannst entweder in der Existenz sein, oder im Selbst - beides  gleichzeitig ist nicht möglich. Im Selbst sein, heißt getrennt, abgespalten sein. Im Selbst sein heißt, eine Insel werden. Im Selbst sein, heißt, einen Unter- schied zu machen zwischen "das bin ich" und "das bin ich nicht". Die Definition Grenze zwischen "ich" und "nicht ich" ist das das Selbst iso- liert. Es friert dich ein - du bist nicht mehr im Fluß. Wenn du im Fluß bist, dann kann das Selbst nicht existieren. Deshalb sind die Men- schen beinahe zu Eiswürfeln gewor- den. Sie haben keine Wärme, sie haben keine Liebe. Liebe ist Wärme, und sie haben Angst vor der Liebe. Wenn sie warm werden, fangen sie an zu schmelzen; die Grenzen ver- schwinden. In der Liebe verschwinden die Grenzen; in der Freude ver- schwinden sie ebenfalls, denn Freude ist nicht kalt.

Isolation

 

Unsere Gesellschaft erzieht besonders Männer dazu, nicht zu weinen, den tapferen Mann zu spielen und bloß nicht zu zeigen, wenn etwas weh tut. Aber auch Frauen können in diese Falle gehen - fast jeder von uns ist wahrscheinlich irgendwann einmal so verletzt worden, daß wir, um zu überleben, aufgehört haben zu fühlen. Wenn der Schmerz tief sitzt, ver- stecken wir ihn auch vor uns selbst. Das kann uns starr und kalt machen, denn innerlich wissen wir, daß schon ein kleiner Sprung im Eis den Schmerz wieder an die Oberfläche bringt.

In den regenbogenfarbenen Tränen dieser Gestalt liegt der Schlüssel, mit dem sie aus ihrer "Eis-olation" aus- brechen kann. Denn die Tränen und nur die Tränen - haben die Kraft, das Eis zum Schmelzen zu bringen. Es ist gut zu weinen. Wir brauchen uns unserer Tränen nicht zu schämen. Sie helfen uns, Schmerzen zu spüren, sanft und liebevoll zu uns selbst zu sein und sie schließlich heilen zu lassen.

 

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