In einem Kino schaust du auf die Leinwand, du schaust nie nach hin- ten - der Projektor steht hinten. Der Film ist nicht wirklich dort auf der Leinwand, er ist nur eine Projektion von Licht und Schatten. Der Film existiert nur hinten, aber dort schaust du nie hin. Dort steht auch der Projektor.

Dein Kopf steht hinter allem, und dein Kopf ist der Projektor. Aber du schaust immer auf die anderen, denn die anderen sind die Leinwand.

Wenn du verliebt bist, sieht der andere wunderschön aus, ohneglei- chen. Wenn du haßt, scheint die- selbe Person die allerhäßlichste zu sein, und du merkst nicht einmal, daß dieselbe Person der häßlichste und der schönste Mensch der Welt sein kann.

Deshalb kannst du nur dann die Wahrheit erkennen, wenn du lernst, wie man unmittelbar schaut, wie man ohne die Hilfe des Kopfes schaut. Die Aktivitäten des Kopfes sind das Problem, denn der Kopf kann nur Träume produzieren. Weil du dich so aufregst, sieht der Traum plötzlich wie Wirklichkeit aus. Wenn du dich zu sehr aufregst, bist du vergiftet, dann bist du nicht bei Sinnen. Dann ist alles, was du siehst, nur deine Projektion. Und es gibt so viele Wel- ten, wie es Köpfe gibt, da jeder Kopf in seiner eigenen Welt lebt.

Projektionen

 

Die Frau und der Mann auf dieser Karte schauen sich an, sind jedoch nicht in der Lage, einander klar zu erkennen. Beide projizieren ein Bild, das in ihren Köpfen entstanden ist. Es verbirgt das wahre Gesicht der Per- son, die sie vor sich haben.

Wir alle können uns immer wieder in unsere selbst produzierten Projek- tionen von der Welt und unseren Mit- menschen verstricken. Das geschieht dann, wenn wir uns unsere Erwar- tungen, Wünsche und Urteile nicht bewußt machen. Anstatt Verantwor- tung dafür zu übernehmen und zu ihnen zu stehen, versuchen wir, sie anderen in die Schuhe zu schieben. Eine Projektion kann teuflisch oder göttlich, beunruhigend oder tröstlich sein, aber trotzdem bleibt es eine Projektion - eine Wolke, die uns daran hindert, die Realität zu sehen. Es gibt nur einen Ausweg, nämlich sein eigenes Spiel zu durchschauen. Wenn du merkst, daß du andere beurteilst, dreh den Spieß um. Gehört das, was du in anderen siehst, nicht eigentlich zu dir? Hast du einen klaren Blick, oder ist er vernebelt von dem, was du gerne sehen willst?

 

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