Das ist seit Urzeiten gesagt worden; alle religiösen Mensch sagen es immer wieder: "Wir kommen allein auf die Welt, und wir gehen allein." Alles Zusammensein ist illusorisch. Die Vorstellung vom Zusammensein ent- steht aus dem Alleinsein, und Allein- sein tut weh. Wir wollen unser Alleinsein mit Beziehungen übertün- chen. Deshalb verstricken wir uns in Liebesbeziehungen. Versuche, den Hintergrund zu sehen. Eigentlich meinst du, du hast dich in eine Frau oder einen Mann verliebt, weil sie oder er so wunderbar ist. Das ist nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist genau das Gegenteil: Du hast dich verliebt, weil du nicht allein sein kannst. Du mußtest dich verlieben, um dich selbst auf die eine oder andere Art zu vermeiden. Und es gibt Leute, die sich nicht in Frauen oder Männer verlieben, sondern in Geld. Sie sind nur noch damit be- schäftigt, Geld zu verdienen oder Macht zu bekommen. Dann werden sie Politiker. Auch das tut man, um nicht allein zu sein. Wenn du andere oder dich selbst genau beobachtest, wirst du erstaunt sein: All deine Aktivitäten kann man auf eine einzige Ursache reduzieren, nämlich deine Angst vor dem Alleinein. Alles andere ist nur eine Entschuldigung. Der wahre Grund ist, daß du dich so allein fühlst.

Der Traum

 

Eines schönen Tages wirst du deinem Seelengefährten begegnen, dem per- fekten Partner, der alle deine Bedürf- nisse und Träume erfüllt. Stimmt's? Stimmt nicht! Diese Fantasie, von Dichtern und Liedermachern so gerne heraufbeschworen, hat ihre Wurzeln im Mutterleib, wo wir geborgen und "eins" mit unserer Mutter waren. Kein Wunder, daß wir uns ein Leben lang danach sehnen. Aber um es mal brutal zu sagen: Das ist ein kindischer Traum. Und es ist erstaunlich, wie hartnäckig wir daran festhalten, ob- wohl die Realität ganz anders aus- sieht.
Niemand, weder dein gegenwärtiger Partner, noch irgendein künftiger Traumpartner, ist verpflichtet, dir dein Glück auf dem Silbertablett zu servieren. Er könnte es auch nicht, selbst wenn er wollte. Wahre Liebe kommt nicht, wenn wir die Erfüllung unserer Bedürfnisse von anderen abhängig machen, sondern wenn wir erwachsen werden und unseren inneren Reichtum entdecken. Dann haben wir so viel Liebe zu geben, daß uns die Liebhaber(innen) nur so zufliegen.

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