Bodhidharma ist den ganzen Mora- listen, den Puritanern, den sogenan- nten guten Menschen und Weltver- besserern weit voraus. Er berührt den Kern des Problems.

Solange du nicht bewußt lebst, ist deine ganze Moral falsch, ist deine ganze Kultur nur eine dünne Schicht, die jeder ankratzen kann. Aber wenn deine moralische Einstellung aus deinem Bewußtsein kommt und nicht aus Disziplin, dann ist es etwas völlig anderes. Dann handelst du in jeder Situation aus deinem Bewußtsein heraus. Und alles was du tust, ist gut. Mit Bewußtheit kann man nichts Böses tun. Das ist das Allerschönste an der Bewußtheit, daß alles, was dabei herauskommt, einfach schön ist, richtig ist, und man muß sich nicht anstrengen oder dafür üben. Anstatt also Blätter und Äste abzu- schneiden, gehe lieber gleich an die Wurzeln. Und um die Wurzeln zu durchtrennen, gibt es nur eine ein- zige Methode, hellwach zu sein, be- wußt zu sein.

Moralität

 

Moralvorstellungen haben den Lebens- saft und alle Lebenskraft auf den engen Geist dieser Gestalt begrenzt. Dort können sie nicht fließen, deshalb ist sie zu einer "vertrockneten alten Matrone" geworden. Sie benimmt sich anständig, ist steif, streng und immer bereit, jede Situation schwarz oder weiß zu sehen - wie der Stein, den sie am Hals trägt.

Die Königin der Wolken lauert in uns allen wenn wir mit starren Prinzipien aufgewachsen sind - Gut und Böse, Sünde und Tugend, annehmbar und nicht annehmbar, moralisch und un- moralisch. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, daß all diese Vorurteile nur Programme in unserem Kopf sind. Und ganz egal ob wir uns selbst oder andere beurteilen, wir hindern uns dadurch daran, die Schönheit und Göttlichkeit in unserem Inneren zu erfahren. Nur wenn wir den Käfig unserer Programme sprengen und die Wahrheit unseres Herzens erkennen, sehen wir das Leben so, wie es in Wirklichkeit ist.

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