Beherrschte Menschen sind immer nervös, weil tief in ihrem Inneren noch Aufruhr herrscht. Wenn du unbeherrscht, fließend und lebendig bist, dann bist du nicht nervös. Du mußt nicht nervös sein. Was immer geschieht, geschieht eben. Du er- wartest nichts von der Zukunft, mußt keine Leistungen erbringen. Warum solltest du also nervös sein?

Um seinen Geist zu beherrschen, muß man so kalt und erstarrt sein, damit ja keine Lebensenergie in die Glieder fährt, in den Körper strömen kann. Sobald man die Energie fließen läßt, kommt das Unterdrückte zum Vor- schein. Deshalb hat man gelernt, kalt zu sein: andere zu berühren, ohne sie zu berühren; andere zu sehen, ohne sie zu sehen. Man lebt in Kli- schees: "Hallo, wie geht's?" Niemand meint es ernst. Man will nur die wirkliche Begegnung zwischen zwei Menschen vermeiden. Die Leute schauen sich nicht in die Augen, hal- ten sich nicht an der Hand, um die Energie des anderen bloß nicht zu spüren. Sie haben Angst, kommen gerade noch zurecht, sind kalt und tot wie in einer Zwangsjacke.

Selbstbeherrschung

Es gibt Zeiten und Orte, wo Selbst- beherrschung angebracht ist, aber wenn wir unser Leben davon bestimmen lassen, werden wir starr und hart. Die Gestalt auf der Karte ist in Pyrami- denformen eingeschlossen. Die Licht- strahlen glitzern an der Oberfläche, dringen aber nicht nach innen. Der Mann ist wie eine Mumie im Inneren dieser Konstruktion, die er um sich herum gebaut hat. Seine Fäuste sind geballt, und er starrt wie ein Blinder ins Leere. Sein Unterkörper ist eine Schneide, die alles trennt und ein- teilt. Seine Welt ist geordnet und perfekt, aber nicht lebendig - er kann weder Spontanäitat noch Verletzlich- keit zulassen.

Der König der Wolken fordert uns auf, tief Luft zu holen, die Krawatte zu lockern und das Leben leicht zu nehmen. Es ist normal, Fehler zu machen. Wenn dir die Dinge etwas aus den Händen gleiten, ist es vielleicht ganz gut für dich. Das Leben hat so viel mehr zu bieten, wenn man nicht immer alles in der Hand hat.

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