Das ist der Weg des Zen, die Dinge nicht ganz bis Zur Vollendung auszusprechen. Das muß verstanden werden; es ist eine ganz wichtige Methode. Wenn man nicht alles ausspricht, gibt man dem Zuhörer die Gelegenheit, es zu vollenden. Alle Antworten sind unvollständig. Der Meister hat dir nur die Richtung gewiesen... Wenn du an die Grenze kommst, weißt du, was noch offen bleibt.

Wer jedoch versucht, Zen intellek- tuell zu verstehen, wird scheitern. Es ist nicht die Antwort auf die Frage, sondern mehr als eine Antwort. Zen weist auf die Wirklichkeit hin... Die Buddhanatur ist nicht weit entfernt: Dein eigenes Bewußtsein ist Buddha- natur. Und dein Bewußtsein ist Zeuge der Dinge, aus denen die Welt be- steht. Die Welt wird untergehen, aber der Spiegel bleibt und wird nicht widerspiegeln.

Vollendung

 

Hier findet das letzte Stück des Puzzlespiels seinen Platz, die Stelle des Dritten Auges, der inneren Wahr- rnehmung. Selbst im Strom des Le- bens, der sich ewig wandelt, gibt es Augenblicke, in denen wir Vollendung erreichen. In diesen Momenten sind wir in der Lage, das ganze Bild zu sehen, das aus all den kleinen Teilen besteht, die unsere Aufmerksamkeit so lange beansprucht haben. Am Schluß können wir entweder verzweifelt sein, weil wir nicht wollen, daß etwas zu Ende geht, oder wir können dankbar sein und die Tatsache akzeptieren, daß alles im Leben ein Ende hat - und einen neuen Anfang.

Was immer deine Zeit und Energie in letzter Zeit beansprucht hat, geht jetzt zu Ende. Wenn du es vollendest, schaffst du Raum für einen neuen Anfang. Nutze diese Zeit, um beides zu feiern - das Ende des Alten und den Beginn von etwas Neuem.

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